Wie habe ich es geschafft mich von einer 4 auf eine 2 zu verbessern? In diesem Blog-Beitrag möchte ich dir meine Tipps geben und erzählen wie ich es geschafft habe.
Wichtig: Das sind meine Erfahrungen und da jeder Mensch anders ist und am besten lernt, kann ich natürlich nicht garantieren, dass diese Tipps jeden helfen werden.
Unser Notensystem: In Österreich wird man nicht nach Punkten wie in Deutschland, sondern nach Noten von 1 (Sehr Gut) bis 5 (Nicht Genügend) beurteilt. Schularbeiten (Klausuren) und Tests werden zwar anhand von Punkten oder Prozenten ausgewertet, jedoch ist die zu erreichende Punkteanzahl je nach Fach, Lehrer, Test und Schularbeit anders, dadurch ist auch der Notenschlüssel immer ein anderer und im Endeffekt bekommt man eine Note von 1 bis 5 auf die Überprüfung.
Ich habe mir eigentlich schon immer schwer in Englisch getan und musste schon immer viel lernen. Jedoch habe ich das nie wirklich mit Spaß getan, sondern musste mich ziemlich durchkämpfen. Ich habe bis zur 4. Klasse (8.Schulstufe) mit meiner Mama gelernt, jedoch ist das Lernen irgendwann etwas ausgeartet, sodass ich dann Nachhilfestunden in Anspruch genommen habe. Auslöser dafür unter anderem meine erste Fünf auf eine Schularbeit. An unserer Schule gibt es das Projekt „Schüler helfen Schüler“, wobei älterer Schüler/innen den jüngeren Nachhilfe geben. Die Nachhilfe hat mir sehr geholfen, v.a. weil es einfach leichter zu handhaben war, weil es eben nicht meine Mama war, die mit mir gelernt hat. Obwohl ich nach der 4. Klasse eine 3-wöchige Sprachreise gemacht habe, würde ich nicht sagen, dass diese wesentlich zu meiner Leistungssteigerung beigetragen hat. Aber eines ist durch die Sprachreise auf jeden Fall verbessert worden, ich habe mich getraut einfach freier zu sprechen und wieder mehr Gefallen an der Sprache gefunden.
Ausschlaggebend bei meiner Leistungssteigerung war aber auch der Lehrerwechsel von der 4. auf die 5. Klasse (9.Schulstufe). Ich habe eine super Lehrerin bekommen und so ist es mir viiiiiiieeeeeel leichter gefallen für Englisch zu lernen. Aber auch ich habe von der 4. auf die 5. Klasse einen ziemlichen Leistungsabfall erlebt. Nach einer Abschlussnote in der 4. Klasse mit einer 3 im Jahreszeugnis, habe ich auf die erste Schularbeit in der 5. Klasse nur 61 % erreicht (also noch knapp eine 4, denn ab 60 % bekommt man eine 5). Dieser Leistungsabfall sei zwar normal, jedoch wollte ich trotzdem nicht bei jeder Schularbeit fürchten müssen, dass ich eine 5 schreibe.
Tipp 1 – Motivation durch Personen/Dinge finden: Um langfristig nicht den Spaß am lernen bzw. an der Sprache zu verlieren, hat es mir geholfen eine Motivationsquelle zu finden. In meinem Fall war es meine Englisch Lehrerin, die ich einfach super inspirierend fand. Aber natürlich kann man auch mit Gedanken an die Zukunft eine Motivation finden. Vielleicht möchte man mal ins Ausland und sich dort gut verständigen können, oder ein bestimmtes Studium oder eine bestimmte Lehre beginnen, die die Unterrichtssprache Englisch hat. Aber auch eine/n Mitschüler/in, die/der besser ist als man selbst, können Motivation hervorbringen, indem man besser sein möchte als diese/r. Bei dieser Art von Motivation bin ich jedoch immer vorsichtig, da man sich keine/n Schüler/in aussuchen sollte, der/die wesentlich besser ist. Kleine Schritte sind in diesem Fall meiner Meinung nach die beste Lösung. Außerdem ist diese Motivation etwas vergiftet, da man nicht sein Ego volle heraushängen lassen sollte, wenn man es dann geschafft hat, sondern es sollte einfach ein Motivationsziel sein und kein Wettkampf wer besser ist. Jeder hat seine Stärken woanders, und selbst wenn man sie in der Schule nicht finden sollte, gibt es keinen Menschen, der in nichts gut ist. Vielleicht möchte man aber auch seine Eltern stolz machen und schafft es so eine Motivation zu erlangen. Aber auch hier gilt es, dass man nicht für jemanden anders lernen sollte, oder auf Wunsch von seinen Eltern. Das Ziel ist es, wirklich für sich zu lernen und das auch wirklich gerne zu tun.
Anhand dieser Motivation kann man sich das Lernen um einiges erleichtern.
Tipp 2 – Schule und Unterricht wertschätzen: Womit ich mich auch zum Lernen aufraffen konnte, ist mir wirklich bewusst zu machen, wie privilegiert ich bin, dass ich in die Schule gehen und lernen darf. Es ist ein ganzer Prozess bis diese Ansätze wirklich ins Bewusstsein eindringen und auch als Antrieb für’s Lernen verwendet werden können. Es hat bei mir auch ziemlich lange gebraucht und mir hat der Halbsatz „Wissen ist Macht“ (Philosoph Francis Bacon) sehr weitergeholfen. Aber auch, dass ich für mich lerne und dass ich das wertschätzen sollte, dass ich die Möglichkeit habe Wissen erlangen zu dürfen.
Tipp 3 – Mit (inspirierenden) Freunden lernen: Je nachdem wie du gut lernen kannst, kann es dir helfen mit Freunden zu lernen. Entweder einfach nebeneinander oder wirklich zusammen, indem ihr miteinander Übungen macht und gegenseitig Fragen stellen könnt.
Tipp 4 – Englische Bücher lesen: Bei englischen Büchern ist das immer so eine Sache. Man wird wahrscheinlich nie alles verstehen, jedoch ist es einfach gut sich damit zu beschäftigen, um auch ohne dass man alles versteht den Kontext erfassen und ein Gefühl für die Sprache bekommen zu können. Vielleicht erschließen sich auch ein paar Wörter dann aus dem Kontext und helfen dir bei der nächsten Schularbeit.
Tipp 5 – Nachhilfe suchen: Natürlich kann auch eine Nachhilfe helfen, jedoch sind diese meist ziemlich teuer und wenn es kein super Projekt wie an unserer Schule gibt, verliert man dabei ziemlich schnell sein Geld. Mir hat es z.B. auch gezeigt, dass ich eigentlich mich nur aufraffen muss, um zu lernen und mir hat die Nachhilfe auch geholfen, mir selbst das Lernen beizubringen. Natürlich ist die Nachhilfe für Fragen sehr sinnvoll. Man kann jedoch auch vielleicht Freunde/innen und Mitschüler/innen fragen, ob sie einem etwas erklären oder vielleicht auch Nachhilfe geben im Austausch für etwas Geld oder einen Ausflug oder so. Man sucht sich sozusagen eine günstigere Alternative zur Nachhilfestunde um z.B. 40 Euro.
Tipp 6 – Tagebuch auf Englisch schreiben: Nicht jeder schreibt Tagebuch, aber wenn man schreibt, kann es durchaus helfen dieses auf Englisch zu schreiben. Man lernt sich auszudrücken und auch einfach die Alltagbegriffe, die man so tagtäglich verwendet. Aber auch kann man beim Schreiben einfach auf Wissenslücken z.B. in der Grammatik stoßen und so weiß man einfach, was man sich vielleicht nochmal ansehen sollte.
Tipp 7 – Seiner/m Lehrer/in Texte abgeben: Ihr könnt außerdem eure/n Lehrer/in fragen, ob ihr Texte abgeben dürft, die sie dann für euch kontrollieren. So bleibt ihr in Übung und und könnt euch ständig verbessern.
Tipp 8 – Mitarbeit im Unterricht: Es möchten wahrscheinlich die Wenigsten hören, aber die Mitarbeit im Unterricht bringt nicht nur deiner Note etwas, sondern v.a. dir. Diese Übung, v.a. für’s Sprechen, ist sehr, sehr hilfreich und hat mir extrem geholfen. Auch das ständige Wiederholen und das Durchdenken von verschiedenen Themen kann super hilfreich sein, auch in Tests und Schularbeiten.
Im Nachhinein muss ich sagen, es ist nicht empfehlenswert, wenn man während dem Sprechen die Lehrperson nach Vokabeln fragt, wenn einem etwas nicht einfällt. Es hat mir persönlich viel mehr gebracht, alles zu umschreiben zu versuchen, wenn ich bestimmte Vokabel nicht wusste.
Tipp 9 – Fragen stellen: Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich immer nach. Entweder Mitschüler/innen, Native Speakers in einer App oder einfach meine Englischlehrerin. Egal wie nervig ihr euch vorkommt, ich würde immer fragen, damit ihr z.B. eure Fehler versteht und sie beim nächsten Mal besser machen könnt.
Tipp 10 – Englische Filme ansehen: Für manche ist es völlig ausreichend einfach nur Filme in Englisch anzusehen. Für mich jedoch dient dieser Tipp eher als Unterstützung für das Gelernte und das Gefühl für die Sprache.
Tipp 11 – Mit Freunden/Familie auf Englisch reden: Ich muss sagen, bei diesem Punkt bin ich nicht so konsequent, aber das ständige Sprechen kann auch einfach helfen, da man immer in Übung bleibt und ich glaube, jeder kann mir zustimmen, wenn ich sagen, dass Übung beim Lernen einer Sprache einfach alles ist.
Tipp 12 – Selbstgespräche auf Englisch führen: Ich persönlich suche mir auch gerne Aufgaben für’s Sprechen aus dem Schulbuch heraus und spreche mit mir selbst Monologe durch. Das Sprechen hilft einem einfach extrem. Eine weitere Variation wäre auch die Übungen mit einer/m Mitschüler/in durchzusprechen und sich gegenseitig auszubessern. So kann man auch Fehler herausfinden, die einem selbst vielleicht gar nicht auffallen.
Tipp 13 – Lerntyp, Lernzeit, . . . : Ich habe jetzt zu Studienbeginn gelernt, dass der Lerntyp eigentlich nicht ausschlaggebend für den Lernerfolg ist. Wichtig jedoch ist das Angebot an verschiedene Methoden, Darstellungen und Präsentationen des Lernstoffs, die verwendet werden können, um diesen optimal zu erlernen. Der Unterricht findet hauptsächlich am Vormittag statt, wenn man am Vormittag am besten lernt, hat man Glück gehabt. Jedoch lernt jeder um eine andere Zeit am besten. Wenn man weiß, wann man am besten lernt, kann man zumindest den Nachmittag und Abend danach ausrichten. Generell lernt jeder anders, deshalb muss jeder für sich selbst herausfinden unter welchen Bedingungen und mit welchen Methoden er/sie am besten lernen kann.
Tipp 14 – Ausgleich zwischen effektivem Lernen und Pausen: Aber auch die Pausen zwischen den Lerneinheiten sind wichtig und dass man nicht die ganze Zeit vor den Lernunterlagen hängt. Wenn man merkt, dass die Konzentration einfach schon extrem nachlässt, ist es schlauer eine Pause einzulegen und sich danach nochmal an den Schreibtisch zu setzten. Mit kürzeren, effektiven Lerneinheiten und Pausen, kommt man weiter, als wenn man sich durch stundenlanges, unmotiviertes, uneffektives Lernen quetscht.
Tipp 15 – Gib nicht auf! : Auch wenn man am Anfang vlt nur wenig oder gar keinen Fortschritt sieht, verliere nie die Hoffnung und den Ehrgeiz, weiterzulernen und besser zu werden. Es klappt nicht immer, aber auch wenn es nur ein kleiner Fortschritt ist, ist es ein Fortschritt. Vielleicht steckt man mamchmal auch fest, so wie ich im Moment, aber trotzdem nicht das Ziel aus den Augen verlieren und niemals aufgeben.
Tipp 16 – LERNEN! : Am Ende hilft alles nichts, man muss sich auch einfach an den Schreibtisch sitzen und lernen, Übungen machen und sich vielleicht auch gewisse Phrasen oder Konnektoren und Linking Words, die man häufig verwenden kann, raussuchen. Man kann sich gewisse Grammatikstrukturen zurechtlegen, Einleitungswörter heraussuchen und auch einfach viele, viele Übungen machen. Mein Motto ist: Übung, Übung, Übung. Ich sammle meine erledigten Übungen auch, sodass ich nach einer gewissen Zeit meinen Fortschritt beobachten kann, der mich natürlich dann auch motiviert.


Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Tipps weiterhelfen konnte. Wichtig ist mir auch zu sagen, dass diese Tipps nur langfristig etwas helfen und das es wahrscheinlich nicht wirklich hilft für eine Woche alle Tipps zu befolgen und dann zu erwarten, dass man sich verbessert hat. Das Lernen einer Sprache ist meiner Meinung nach ein Prozess.
Schreibt auch gerne eure Tipps in die Kommentare! Ich freue mich über jeden Austausch
4 Responses
Danke für die guten Tipps. Es stimmt definitiv, dass man zuerst herausfinden sollte, was der bestimmte Lerntyp des Kindes ist. Meine Tochter kommt im Englisch-Unterricht nicht mehr voran und ich selbst bin auch nicht gut in Fremdsprachen. Am besten suche ich für sie eine geeignete Nachhilfe für Kinder.
Freut mich 🙂 An unsere Schule gibt es ein spezielles Nachhilfeangebot „Schüler helfen Schüler“, bei dem ältere Schüler*innen jüngeren um wenig Geld Nachhilfe geben. Diese werden über die Schule vermittelt. Mittlerweile gibt es auch StudyBuddys. Diese werden nochmal extra im Bereich Lernen lernen von einer Lehrerin geschult. Vielleicht gibt es ja auch so etwas ähnliches bei Ihrer Tochter an der Schule?
Besonders der Teil mit Büchern und Filmen hat mir anfangs extrem geholfen. In meinem ersten und zweiten Jahr, in dem ich Englisch lernte, schaute ich schon viele englische YouTube Videos und spielte Computerspiele auf Englisch, was mir, besonders in der Anfangszeit des Lernens, half, Englisch auf eine natürliche anstatt künstliche Art zu lernen.
Ein weiterer Tipp von mir wäre, auf Englisch zu googeln. Wenn es sich nicht um eine deutsche Angelegenheit handelt, findet man auf Englisch mehr Informationen und lernt auch Fachbegriffe in den jeweiligen Themen kennen. Besonders in Nischen ist Englisch oft die einzige Informationsquelle.
Man könnte auch, wenn man es sich traut, die Systemsprache des Handys oder Computers auf Englisch ändern.
Danke, für deine weiteren Tipps 😉 Mein Handy ist mittlerweile seit ca. 3 Jahren auf Englisch umgestellt und auch mein Browser. Wenn’s also geht, versuche ich deine Tipps schon umzusetzen. Bei komplexeren Themen ist es manchmal etwas schwerer, wobei ich zum besseren Verständnis und auch zur Wiederholung teilweise nochmal das Gleiche auf Deutsch lese. Aber davon abgesehen, hat mir das Ganze auch wirklich etwas gebracht 🙂